Die Wandsbeker Koalition aus SPD und GAL hat vor Ostern mit der örtlichen Bürgerinitiative eine Einigung über die Bebauung des ehemaligen Concordia-Stadions in der Oktaviostraße erzielt.
Es sollen 24 Wohneinheiten in acht Gebäuden entstehen. Eine hintere Bebauung entfällt, da ungefähr die Hälfte des Gesamtgeländes als Ausgleichsfläche dienen soll. Sie wird zukünftig zum angrenzenden Gehölz gehören und entsprechend aufgewaldet. Die Gebäude werden aus Erdgeschoss, 1. Stockwerk und einem Dach- oder Staffelgeschoss bestehen.
SPD und GAL wollen diese Rahmenbedingungen am 17. April im Wandsbeker Planungsausschuss beschließen. Sie sollen Grundlage für die Konzeptausschreibung und das vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren sein.
Rainer Schünemann, Fachsprecher für Stadtplanung der SPD-Fraktion, meinte nach den Gesprächen: „Das ist ein sehr gutes Ergebnis für alle Seiten. Wir konnten auf Bezirksebene den Konflikt auflösen, der nach der alten Methode zu einem Stillstand des Verfahrens über zweieinhalb Jahre geführt hatte. Nicht gegen, sondern im Einvernehmen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern wird es jetzt zeitnah mit der Ausschreibung der städtischen Fläche losgehen. Die Bebauung wird sich städtebaulich in die historisch gewachsene und baurechtlich geschützte Einzelhausstruktur des Quartiers einfügen. Im Rahmen unserer Anstrengungen für mehr Wohnraum werden dabei jedoch 50% mehr Wohnungen zugelassen, als es in den angrenzenden Bebauungsplänen festgesetzt ist.“
Auch die GAL hält die Lösung für gelungen. Deren Fraktionsvorsitzende Susanne Zechendorf sagte dazu: „Mit Größen von Hintergärten, die bei der Entwicklung städtischer Flächen nicht zeitgemäß sind, und einem Verzicht auf hintere Bebauung hätten wir uns schwer getan. Aber durch die straßenbegleitend höhere Anzahl von Wohneinheiten und die Vergrößerung des Gehölzes gibt es jetzt einen echten Mehrwert für die Allgemeinheit.“
Zum Umgang mit den Anwohnern sagte Schünemann: „Wir sind den Mitgliedern der Bürgerinitiative auf Augenhöhe begegnet und haben uns mit ihrer Argumentation ernsthaft auseinandergesetzt. Auch wenn wir sie mit unseren Vorstellungen konfrontiert haben, führte so das konstruktive Klima der Gespräche zu einem gemeinsam getragenen Ergebnis. “
Hintergrund
Im Oktober 2009 befasste sich der Planungsausschuss in Wandsbek zum ersten Mal mit einer Vorlage mit Rahmenbedingungen für eine Wohnbebauung auf der städtischen Fläche des ehemaligen Concordia-Stadions an der Oktaviostraße. Nur drei Wochen später wurde diese Vorlage mit nur geringfügigen Änderungen gegen die Stimmen von SPD und bei Enthaltung der GAL beschlossen, die Ausschreibung durch die Finanzbehörde sollte beginnen.
Als Folge gab es massive Proteste der Anwohner, die an der Stelle eine erhebliche Schädigung der städtebaulichen Struktur und der angrenzenden Gehölzbereiche befürchteten, sowie fehlende Bürgerbeteiligung und Transparenz im Verfahren kritisierten.