Wandsbeker Wohnungsbauprogramm greift
Eckerkoppel, Ritterstraße, Hammer Straße, Lengerckestieg – diese Wohnungsbauprojekte aus dem Wandsbeker Wohnungsbauprogramm sind nur einige Beispiele dafür, wie gemeinsam mit Bauträgern zeitnah eine relativ hohe Anzahl an Wohneinheiten auf den Weg gebracht werden kann.Außerdem wurden Ende März drei neue Bebauungsplanverfahren begonnen und mehrere Veranstaltungen für die Bürgerbeteiligung im Vorwege eines weiteren Planverfahrens beschlossen. Bei diesen Vorhaben am Bramfelder Dorfplatz, Bramfelder Dorfgraben, in der Marienthaler Rauchstraße und am Bredenbekkamp in Wohldorf-Ohlstedt geht es um weitere 260 Wohneinheiten.
Bei der Bearbeitung dieser Projekte wurde schnell klar, wie zögerlich und zurückhaltend bisher damit umgegangen wurde, hier etwas voranzubringen. Doch jetzt ist deutlich zu merken: die meisten Menschen haben begriffen, dass der Wohnungsbau dringend voran kommen muss,die Verwaltung genauso wie die Wohnungsgesellschaften und Projektentwickler. Und auch Anwohnerinnen und Anwohner lassen sich eher überzeugen, dass es wichtig ist, wenn Wohnraum entsteht – möglicherweise auch in ihrem Umfeld. Rainer Schünemann, stadtplanungspolitischer Sprecher der SPD-Bezirksfraktion Wandsbek: „Die Aufgabe der Politik im Bezirk ist es dabei vor allem, neue Projekte anzuschieben, dabei das richtige Augenmaß zu behalten und für Bürgerbeteiligung und Transparenz zu sorgen.“
Die Gestaltungsräume in der Kommunalpolitik sind dabei größer, als man vielleicht denken mag. Die Investoren sind natürlich dankbar, dass sie jetzt endlich offene Türen einlaufen und “ein neuer Wind weht”. Dafür wird ihnen im Interesse der Wohnquartiere teilweise aber auch viel abverlangt. Sei es der Anteil an sozialem Wohnungsbau, eine energieeffiziente Bauweise, altengerechtes Wohnen oder Raumaufteilungen, die besonders für junge Familien geeignet sind.
Schünemann weiter: „Wenn wir damit erreichen, dass es für Durchschnitts- und Geringverdiener in unserer Stadt wieder erschwinglich ist, Wohnraum zu finden, sind wir auch bereit, ein Geschoss mehr zu genehmigen, als es im Bestand vorhanden ist. Das muss behutsam geschehen und sich in das städtebauliche Umfeld einfügen. Bei zukunftsgerichteter Betrachtung sollten wir uns eher an einem Mehr als an einem Weniger orientieren.“
Ein weiterer Aspekt muss in einer Großstadt immer die effiziente Nutzung des Raumes sein. Das bedeutet, dass vor allem Flächen gesucht werden, die eine innerstädtische Nachverdichtung ermöglichen als dass grüne Außenflächen an den Stadträndern aufgegeben werden und dass eine gute verkehrliche Anbindung wichtig ist. Und zwar insbesondere mit öffentlichen Verkehrsmitteln, um den Individualverkehr nicht noch mehr zu belasten.
Mit 1.246 genehmigten Wohneinheiten lag Wandsbek in 2011 immerhin 13 % über den Vorgaben nach dem “Vertrag für Hamburg”. Auch die ersten Monatszahlen in 2012 lassen hochgerechnet erwarten, dass der Bezirk Wandsbek gemessen an seinem Anteil neuen Wohnraums weiterhin der wichtigste Partner des Senats im Einsatz für mehr Wohnungen und für eine Begrenzung der Mietsteigerungen ist.