Um Mietkosten zu reduzieren, plant das Bezirksamt Wandsbek die Zusammenlegung mehrerer Dienststellen. Betroffen sind das Soziale Dienstleistungszentrum (SDZ) in Bramfeld und das Kundenzentrum Walddörfer.
Die rot-grüne Wandsbeker Regierungsfraktion bedauert beide Maßnahmen ausdrücklich. Vor dem Hintergrund des verfassungsrechtlich verankerten Auftrags, das strukturelle Haushaltsdefizit bis 2019 auszugleichen, ist aber auch Wandsbek gezwungen, die Schuldenbremse zu ziehen.
SPD und GRÜNE erkennen die gelungenen Bemühungen des Bezirksamtes an, trotz der notwendigen Einsparungen auch weiterhin im Rahmen seiner Möglichkeiten ein Höchstmaß an Bürgernähe und Kundenfreundlichkeit anzubieten. So profitieren die verbleibenden Dienststellen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aus Bramfeld und den Walddörfern an andere Standorte wechseln.
Durch die Zusammenlegung des Sozialen Dienstleistungszentrums (SDZ) in Bramfeld mit dem Sozialen Dienstleistungszentrum im Kerngebiet werden die Sprechzeiten für die Bürgerinnen und Bürger erweitert. Statt wie bisher in Bramfeld an zwei Tagen in der Woche, können jetzt an allen Wochentagen Leistungen in Anspruch genommen werden. Auch Urlaubs- und Krankheitsvertretungen können zukünftig besser aufgefangen werden. Die Bürgerinnen und Bürger profitieren von reibungslosen Abläufen und maßvollen Warte- und Bearbeitungszeiten.
Durch den Verzicht auf den Standort des Kundenzentrums Walddörfer sollen ebenfalls Kosten reduziert und gleichzeitig das Dienstleistungsangebot in den verbleibenden Kundenzentren verbessert werden. Das Kundenzentrum Walddörfer ist von den Wandsbeker Kundenzentren dasjenige mit der geringsten Kundenfrequenz. Schon jetzt nimmt fast die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger des Einzugsbereiches Dienstleistungen anderer Wandsbeker Kundenzentren in Anspruch.
Zu den häufigsten Anlässen, ein Kundenzentrum aufzusuchen, gehören die Beantragung von neuen Ausweispapieren und die An- und Ummeldung des Hauptwohnsitzes. Beides kommt im Regelfall nur alle fünf bis zehn Jahre vor. Vor diesem Hintergrund scheint es zumutbar, eines der anderen Kundenzentren aufzusuchen – zumal sie für die meisten Bewohnerinnen und Bewohner im Einzugsbereich des Kundenzentrums Walddörfer nicht ungünstiger zu erreichen sind.
Die Fraktionsvorsitzenden der Wandsbeker Regierungskoalition, Anja Quast (SPD) und Susanne Zechendorf (GRÜNE), halten die Entscheidung des Bezirksamtes vor dem Hintergrund der finanziellen Rahmenbedingungen der Haushaltskonsolidierung für einen logischen Schritt. „Um Einsparungen z.B. im Bereich der Jugendhilfe zu verhindern, müssen die Ressourcen dort gebündelt werden, wo es um Dienstleistungen geht. Das Bezirksamt hat die Maßnahmen gut durchdacht und eine Lösung erarbeitet, die nicht nur für alle Betroffenen zumutbar ist, sondern sogar Vorteile mit sich bringt.“
Die beiden Politikerinnen setzen darauf, dass durch die Verbesserung des Telefonservices und eine noch stärkere Inanspruchnahme der Möglichkeit einer Terminvergabe durch die Dienststellen, viele Kunden auch weiterhin schnell und gezielt bedient werden können.
Zudem hat die Bürgerschaft in der letzten Woche ein Ersuchen an den Senat zur Einrichtung mobiler Kundenzentren beschlossen. Die Regierungskoalition geht nun davon aus, dass das Bezirksamt prüfen wird, ob und wie auch mit mobilen Angeboten der Verzicht auf den Standort Walddörfer aufgefangen werden kann.