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SPD und Grüne kämpfen um die Joseph-Terrassen mit ihren Gründerzeitfassaden

Wieder einmal sollen in Wandsbek historische Häuser abgerissen werden. Die so genannten
Joseph-Terrassen in der kleinen Josephstraße nahe dem Bezirkszentrum sollen einem Geschosswohnungebau
mit 66 Wohnungen weichen.

SPD und Grüne in der Bezirksversammlung haben sich bereits 2012, als die Genossenschaft
WHW zum ersten Mal die Bebauung beantragte, dafür eingesetzt, dass die Häuser
mit den Gründerzeitfassaden erhalten bleiben. Dazu Rainer Schünemann, Fachsprecher
Stadtplanung der SPD-Bezirksfraktion: „Diese Häuser sind ein städtebauliches Kleinod, von
denen uns in Wandsbek nach den Bombardierungen während des Zweiten Weltkriegs nicht
viele geblieben sind. Sie prägen das Ortsbild und sind von großer städtebaulicher und geschichtlicher
Bedeutung. Bei allem Einsatz für den Wohnungsbau lohnt es sich an dieser
Stelle, Augenmaß zu bewahren und den Wert des charakteristischen Ensembles zu erkennen.“

Doch die Genossenschaft versucht weiter sich durchzusetzen und hat jetzt eine Eingabe an
die Bürgerschaft gestellt, um den Erlass einer städtebaulichen Erhaltungssatzung zu verhindern,
die die Häuser schützen soll. „Ohne diese Erhaltungssatzung müssten wir machtlos
zuschauen, wie etwas vernichtet wird, was man zum Beispiel in Eppendorf mit den Falkenried-
Terrassen nach langen Diskussionen in den siebziger Jahren zum Glück erhalten hat.“
Gerüchte, nach denen in Wirklichkeit die Unterbringung von Flüchtlingen geplant sei, entbehren
jeder Grundlage. Ohne das Einverständnis der Genossenschaft als Eigentümerin wäre
das schon gar nicht möglich.

„Wir bedauern, dass die Genossenschaft die vergangenen drei Jahre nicht genutzt hat, um
die Planung zu überarbeiten und die Joseph-Terrassen in eine Neubebauung zu integrieren“,
meint Dennis Paustian-Döscher, Fraktionschef der Wandsbeker Grünen. Die Koalition sei
nicht gegen das Gesamtprojekt, da die Terrassenhäuser nur auf einem Teilstück des Baugrundstückes
liegen.

SPD und Grüne hoffen nun, so bald wie möglich wieder Gespräche mit dem Vorstand der
Genossenschaft aufnehmen zu können, um gemeinsam eine Lösung zu finden.

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