Bezirksversammlung beschließt interkulturelles Gesamtkonzept
Wandsbek erhält ein interkulturelles Gesamtkonzept. Das hat die Bezirksversammlung am gestrigen Abend einstimmig beschlossen. In einem interfraktionellen Antrag aller Fraktionen wird die Bezirksverwaltung aufgefordert, einen auf den Bezirk zugeschnittenen Entwurf zu erarbeiten, der auf dem Hamburger Integrationskonzept vom Februar 2013 basieren soll.
Angestoßen wurde die bezirkliche Diskussion um Leitziele für eine integrationspolitische Gesamtstrategie bereits im März 2012 durch einen Debattenantrag der rot-grünen Koalition. Im Ausschuss für Soziale Stadtteilentwicklung wurde daraufhin das Integrationskonzept des Bezirks Altona vorgestellt, dessen Qualität alle Fraktionen überzeugte.
Dennis Paustian-Döscher, Mitglied der GRÜNEN Bezirksfraktion in Wandsbek, freut sich über den interfraktionellen Schulterschluss in dieser Sache: „Der gemeinsame Antrag aller in der Bezirksversammlung vertretenen Fraktionen ist ein wichtiges Signal und zeigt, dass wir interkulturelle Vielfalt in Wandsbek als Bereicherung sehen!“
Carsten Heeder, Mitglied der SPD-Bezirksfraktion ergänzt: „Das Interkulturelle Gesamtkonzept wäre die konsequente Fortführung unseres Bestrebens, Menschen aus anderen Kulturkreisen die Integration in den Wandsbeker Stadtteilen zu erleichtern und stellt hierfür ein wichtiges Werkzeug dar. Ich freue mich über die breite Unterstützung für diese Initiative durch die Bezirksversammlung.“
Nach dem Willen der Politik soll das interkulturelle Gesamtkonzept in enger Kooperation mit dem Integrationsbeirat ausgearbeitet werden. Ziel ist es, den gesellschaftlichen Dialog und die Partizipation von Migrantinnen und Migranten fördern. Als weitere Schwerpunktthemen wurden die interkulturelle Öffnung der Verwaltung und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, insbesondere von Frauen und älteren Menschen definiert. Die Fachbehörde wird gebeten, Informationen für die Aufnahme in das Konzept zur Verfügung zu stellen. Von Bedeutung sind insbesondere Informationen zur Bildung, Ausbildung und frühzeitigen Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen sowie zu Angeboten im Bereich der Erwachsenenbildung und Elternberatung.
Zum Hintergrund: Hamburg ist eine Stadt, die für viele Menschen mit Migrationshintergrund zur Heimat geworden ist oder noch werden soll. Sie kommen meist aus anderen Kultur- und Religionskreisen und möchten hier in einem Umfeld leben, das ihnen die Möglichkeit bietet, ihre Herkunft nicht zu verleugnen, hier neue Wurzeln zu schlagen und sich in ihr neues Umfeld zu integrieren. Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund variiert in den einzelnen Stadtteilen und Bezirken erheblich. In Wandsbek ist er in den letzten Jahren auf 25 Prozent angestiegen. In Stadtteilen wie Jenfeld, Hohenhorst oder Steilshoop sind es bis zu 50 Prozent.