Die politische Lage in vielen Ländern zwingt Menschen, ihre Heimat zu verlassen und in der Hoffnung auf ein sichereres Leben in einem fremden Land Asyl zu suchen, ein aktuelles Beispiel sind die vielen Syrer, die vor dem Bürgerkrieg, der in ihrem Land tobt, flüchten. Vor diesem Hintergrund steht die Staatengemeinschaft in der humanitären Pflicht, diesen Flüchtlingen zu helfen. In der gesamten Hansestadt wird derzeit mit Hochdruck nach geeigneten Plätzen gesucht, Menschen unterzubringen, weil die Zahl der Flüchtlinge doppelt so hoch ist wie ursprünglich erwartet.
Da die stark gestiegene Zahl der Flüchtlinge schnelle und unbürokratische Lösungen bei der Suche nach Unterkünften erfordert, wurden in der August-Krogmann-Straße mehr Flüchtlinge untergebracht als geplant, ohne dass hierüber im Vorwege informiert werden konnte. Hierzu sagen die beiden Fraktionsvorsitzenden der Wandsbeker Regierungskoalition Anja Quast (SPD) und Susanne Zechendorf (Grüne): „Die Menschlichkeit erforderte es, eine schnelle und unbürokratische Lösung zu finden. Die Entscheidung für die Auswahl der Orte, an denen die Flüchtlinge untergebracht werden, liegt nicht bei der Bezirksversammlung, wir tragen diese Entscheidung aber mit. Hier ist unverzügliches Handeln notwendig, da diese Menschen sofort ohne Obdach wären.“
Die Stadtteile, in denen Flüchtlinge untergebracht werden sollen, müssen eine hohe Integrationsleistung erbringen, deswegen liegt ein großes Augenmerk auf der Information und Einbeziehung der Menschen aus den Stadtteilen, um Vorurteile abzubauen und offene Fragen zu klären. Ein Instrument sind dabei Runde Tische von Behördenvertretern, Menschen und Institutionen aus den Stadtteilen und Vertreterinnen und Vertretern der Politik. Die beiden Fraktionsvorsitzenden sind sich einig: „Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist der rot-grünen Koalition auch und gerade bei diesem schwierigen Thema sehr wichtig. Deshalb haben wir im März diesen Jahres eine interfraktionelle Initiative zur Schaffung eines Runden Tisches Öffentliche Unterbringung Farmsen ergriffen.“
Die Tatsache, dass es bei der Konstituierung des Runden Tisches in Farmsen zu Verzögerungen kam wird insbesondere vor dem Hintergrund, dass es hier eine Aufstockung der ursprünglich geplanten Platzanzahl gegeben hat, durch die Bezirkspolitik bedauert. Gerade vor diesem Hintergrund besteht der dringende Wunsch, dass nun möglichst viele Menschen aus dem Stadtteil den neu gefundenen Termin für einen Runden Tisch in Farmsen wahrnehmen.
Dieser findet auf Einladung von Fördern&Wohnen im Anschluss an die Sitzung des Regionalausschusses am 17. Oktober statt, um die offenen Fragen in Bezug auf die Unterbringung von Flüchtlingen in der August-Krogmann-Straße zu klären.
Parallel zu diesen Bemühungen vor Ort hat die rot-grüne Koalition bereits im Frühjahr die verantwortliche Landesebene aufgefordert, ein tragfähiges Konzept für die mittel- und langfristige Unterbringung von Flüchtlingen zu erstellen. Auch die Bürgerschaft hat den Senat inzwischen ersucht, den Ausbau der öffentlich-rechtlichen Unterbringung zügig voranzubringen. Die Koalition in Wandsbek steht weiterhin zu ihrer Haltung, dass insbesondere solche Stadtteile sich an der Unterbringung beteiligen müssen, in denen die soziale Lage es zulässt die, die neuen Mitbürger zu integrieren, beispielhaft seien hier die Walddörfer genannt. Neben der bereits in Planung befindlichen Fläche am Volksdorfer Grenzweg wird aktiv nach weiteren Flächen gesucht, die sich für öffentlich-rechtliche Unterbringung eignen.
Anja Quast und Susanne Zechendorf: „Wir sind für alle ernst gemeinten Vorschläge und Ideen dankbar, wo in Wandsbek weitere Plätze für die öffentlich-rechtliche Unterbringung von Flüchtlingen und Wohnungslosen geschaffen werden können. Es kann nicht sein, dass alle immer nur sagen wo es nicht geht, aber niemand sagt wo die Menschen denn wohnen sollen.“