Die rot-grüne Koalition in Wandsbek hat mit Unterstützung der Bürgerschaftskoalition mit den Eigentümern der Flächen östlich des Buchenkamp in Volksdorf eine Vereinbarung erreicht, um sowohl Wohnbebauung zu realisieren als auch eine Flüchtlingsunterbringung für 950 Menschen.
Vorgesehen ist ein Bebauungsplan für alle Flächen der Öko-Baugenossenschaft im Umfeld des Buchenkamps. Wie im Koalitionsvertrag vorgesehen sollen am Buchenkamp 60 Wohneinheiten entstehen. Außerdem ist eine Einrichtung für Demenzkranke mit bis zu 30 Plätzen vorgesehen. Die straßenparallele Freifläche am Buchenkamp zwischen dem Weg Stüfelkoppel und dem Weg Tonradsmoor soll von den zuständigen Behörden für die Errichtung einer temporären Erst- oder Folgeunterkunft mit bis zu 950 Plätzen geprüft werden. Um den Eingriff in die sensible Fläche nicht dauerhaft werden zu lassen, ist eine Nutzungsdauer von fünf Jahren vorzusehen. Diese kann nach einer jeweiligen Bedarfsprüfung bis zu zwei Mal um jeweils fünf Jahre verlängert werden.
Peter Pape, Regionalsprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion : „Volksdorf, die Koalition und die Eigentümer der Flächen stellen sich der Verantwortung der Flüchtlingsunterbringung – auch mit Blick darauf, dass die meisten anderen Stadtteile im Bezirk Wandsbek bereits einen großen Beitrag leisten und Volksdorf bislang einen vergleichsweise kleinen Beitrag. Da Volksdorf kaum geeignete städtische Flächen besitzt, haben wir uns bemüht, ein geeignetes Privatgrundstück zu finden. In vielen Gesprächen ist es uns gelungen, eine für alle verträgliche Lösung zu finden.“
Dennis Paustian-Döscher, Fraktionsvorsitzender der Wandsbeker GRÜNEN: „Wir wollen eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf alle Stadtteile. Wir freuen uns, dass wir in Volksdorf eine geeignete Privatfläche finden konnten, so dass in Volksdorf zusätzlich zu den 170 Plätzen am Waldweg weitere Flüchtlinge wohnen wer-den. Um die ökologischen Aspekte angemessen zu berücksichtigen, sollen beim Bau der Flüchtlingsunterkunft geeignete Maßnahmen getroffen werden, die Knicks und die vorhandenen gesetzlich geschützten Biotope zu schonen und aufzuwerten sowie die Gebäude in bodenschonender Holzbauweise auszuführen.“
Darüber hinaus sollen alle nicht überbaubaren Flächen als Grünflächen im Bebauungsplan gesichert werden. Im Grüngürtel hinter der Bebauung Richtung Osten werden Flächen durch die Genossenschaft ökologisch aufgewertet, so dass sie Biotopcharakter erhalten.
Peter Pape weiter: „Diese ökologischen Aufwertungen sollen in enger Abstimmung mit den Naturschutzverbänden erfolgen. Für die Wohnbebauung wollen wir Baufelder am Ferckschen Hof ausweisen.“
Oliver Schweim, Fachsprecher Stadtplanung der GRÜNEN: „Durch die Vereinbarung können wir viele grüne Ideen umsetzen. U.a. sollen alle Bauten der Genossenschaft in Nullenergiebauweise erstellt und auf allen zur Verfügung stehenden Flächen Gründächer und Solarkollektoren installiert werden.“
Außerdem kündigen die Koalitionäre an, für die Flüchtlingsunterbringung und die Bebauungsplanung jeweils Bürgerveranstaltungen durchführen zu wollen.