Das Projekt Nachbarschaftsmütter Hohenhorst soll für 2015 aus dem Quartiersfonds Zuwendungen von bis zu 8.000 Euro bekommen. Die Fraktionen von SPD und GRÜNEN in der Bezirksversammlung Wandsbek wollen damit das besonders effektive Konzept zur Integration von Flüchtlingsfamilien in Wandsbek auf eine solide finanzielle Basis stellen. Angesichts der weiter steigenden Flüchtlingszahlen sollen ehrenamtliche Projekte unterstützt werden und damit einen Beitrag für eine schnelle und niedrigschwellige Integration geleistet werden.
Im Projekt der Nachbarschaftsmütter in Hohenhorst sind zurzeit 14 Frauen aus Mittel- und Nordafrika, dem Nahen Osten sowie der Türkei aktiv. Sie haben im vergangenen Jahr 231 Familien mit ihrem Angebot erreicht und durch über 500 Hausbesuche eine unverzichtbare Arbeit geleistet. Den Familien wird durch Begleitung bei Behördengängen und Arztbesuchen schnell und unkompliziert geholfen. Auch die Vernetzung mit den Kindertagesstätten bietet hier einen unverzichtbaren Wissensfundus.
Die Anschubfinanzierung der Nachbarschaftsmütter endet in diesem Jahr, so dass das Projekt auf eine solide finanzielle Basis gestellt werden muss. Für 2015 ist mit einem Fehlbetrag von bis zu 15.000 Euro zu rechnen. Neben der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) ist auch der Bezirk gefordert, die Nachbarschaftsmütter in Hohenhorst langfristig zu erhalten und den anhaltenden Erfolg zu verstetigen und auszubauen.
SPD und GRÜNE wollen zusätzlich für die Koordinierung und Evaluation der Mittel für die ehrenamtliche Begleitung von Flüchtlingen durch einen externen Auftragnehmer 20.000 Euro aus dem Förderfonds Bezirke (Betriebsmittel), Maßnahmen-Nr. 3/22103010/000001.01 für das Haushaltsjahr 2015 zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen Verwaltung und zuständige Fachbehörde dafür sorgen, dass die Verstetigung des Projekts Nachbarschaftsmütter Hohenhorst ab dem Haushaltsjahr 2016 sichergestellt ist und die in 2015 einmalig zur Verfügung gestellten Mittel für die Unterstützung des freiwilligen Engagements für die Förderung und die Unterstützung der ehrenamtlichen Begleitung von Flüchtlingen erhöht oder wenigstens verstetigt werden.
Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund liegt im Bezirk Wandsbek bei knapp 30 Prozent. In den Stadtteilen Hohenhorst, Jenfeld und Steilshoop ist diese Gruppe mit fast 50 Prozent noch deutlich größer und wird durch die große Anzahl von Flüchtlingen noch einmal spürbar erhöht. Aufgrund der weltpolitischen Situation ist mit einer kurzfristigen Entspannung nicht zu rechnen. Da eine Vielzahl der Flüchtlinge für einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft hier ihren Lebensmit-telpunkt haben werden, sind niedrigschwellige Angebote zur Schaffung einer Willkommenskultur unerlässlich.