Seit 2007 gibt es Überlegungen die Großsiedlung Steilshoop aufzuwerten. Vor allem die Mitte des Stadtteils soll verbessert werden. 2012 haben sich daher die hier ansässigen Wohnungseigentümer – Genossenschaften, private Wohnungswirtschaft und städtische Wohnungsunternehmen – mit Unterstützung der Stadt Hamburg zum Innovationsquartier (InQ) Mitte-Steilshoop zusammengeschlossen. Die Neugestaltung wurde mit den Bürgern gemeinsam angepackt: in vielen Workshops, Vorstellungen im Stadtteilbeirat, Aushängen im Stadtteilbüro, Presseberichterstattungen oder Aushängen in den Wohnhäusern wurden die Bewohner informiert und eingeladen mitzubestimmen.
Die Aufenthaltsqualität der in die Jahre gekommenen Mittelachse, die sich durch das Wohngebiet zieht, wird durch verschiedene Maßnahmen wie z.B. die Neuordnung der Grünflächen und Sitzgelegenheiten erheblich verbessert. Weiterhin wird so auch eine gemeinsame, kontinuierliche und einheitliche Grünpflege ermöglicht. Durch die Schaffung einer bisher fehlenden zentralen Markt- und Eventfläche wird eine der Voraussetzungen für die Wiedereinrichtung eines Wochenmarktes sowie auch Anreize für die Weiterentwicklung des Einkaufszentrums geschaffen.
Das Projekt soll den Stadtteil als Wohn- und Nahversorgungsstandort stärken und die Wohnzufriedenheit der Bewohner verbessern. Außerdem wird eine gute Außendarstellung und ein verbessertes Selbstbild des Stadtteils angestrebt und so mittelfristig zu einem Imagewandel Steilshoops beitragen.
Nach achtjähriger Planungsarbeit sollen die Maßnahmen jetzt beginnen. Inzwischen stehen jedoch keine Ressourcen für eine grundsätzliche Überplanung des Vorhabens mehr zur Verfügung, insbesondere sind die öffentlichen und privat finanzierten Maßnahmen durch vertragliche Vereinbarungen rechtlich miteinander verknüpft, so dass größere Umplanungen Schadenersatzansprüche zu Lasten der öffentlichen Hand auslösen würden. Trotzdem soll an der Neugestaltung der Mittelachse und des zentralen Platzes festgehalten werden.
Dabei sind Baumfällungen aus verschiedenen Gründen notwendig. Bei der Neugestaltung sollen jedoch möglichst viele Bäume erhalten bleiben. Über die bisher geplanten Ersatzpflanzungen sollen weitere Bäume nachgepflanzt werden.
Dennis Paustian-Döscher, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN in der Bezirksversammlung Wandsbek: „Wir wollen eine soziale Stadtentwicklung und einen grünen Stadtteil. Daher wird jeder einzelne Baum begutachtet und versucht, eine Fällung durch andere Maßnahmen und Umplanungen zu verhindern. So wurden die Fällungen auf ein Minimum reduziert. Für die Fällungen, die für die Maßnahme notwendig sind, wird ein Nachpflanzprogramm von der Verwaltung erarbeitet. Die umfangreichen Nachpflanzungen sollen standortnah erfolgen.“
Carsten Heeder, Regionalsprecher der SPD-Bezirksfraktion Wandsbek: „Im Laufe der Planungen wurde seit 2011 die Anzahl der geplanten Baumfällungen schon massiv reduziert. Ein weiterer Erhalt von Bäumen ist durch kleinere Korrekturen an der Planung möglich. Ein Ansatzpunkt könnte hier die Reduzierung der Pkw-Stellplätze darstellen. Aufgrund des meistens leerstehenden Parkhauses ist hier ein erhöhter Parkdruck nicht zu erwarten.“