Die Bezirksversammlung Wandsbek hat auf Initiative der rot-grünen Koalition einen interfraktionellen Antrag beschlossen. Für Teile von Meiendorf soll die ursprüngliche Auslegung des Bebauungsplanes Rahlstedt 78 / Volksdorf 25 bei der Genehmigung von Neubauvorhaben wieder zugrunde gelegt werden.
Der Bebauungsplan wurde 1982 aufgestellt, um den gewachsenen Einfamilienhauscharakter im direkten Randbereich zum Volksdorfer Wald zu schützen. Größere Gebäude und die zunehmende Versiegelung sollten dadurch verhindert werden. Dazu wurde im Verordnungstext des Planes festgelegt, dass nur Einzelhäuser mit bis zu 2 Wohnungen errichtet werden dürfen.
Aufgrund neuerer Gerichtsurteile wurden in den vergangenen Jahren in dem betroffenen Gebiet aber zunehmend „Einzelhäuser“ mit mehr als 2 Wohnungen errichtet. Für die Bürgerinnen und Bürger ist diese Entwicklung nicht nachvollziehbar, da in der Öffentlichkeit das Wort Einzelhaus anders verstanden wird. Sie hatten sich mit Ihrem Anliegen daher an die rot-grüne Koalition gewandt und um Unterstützung gebeten.
Marlies Riebe, Sprecherin für Stadtplanung in Rahlstedt der SPD-Bezirksfraktion: „Ziel unserer Politik muss vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt eine maßvolle Verdichtung von Wohngebieten an der richtigen Stelle sein. Wir wollen Meiendorf als naturnahen Stadtteil erhalten, in dem Einfamilien- und Doppelhäuser den Charakter prägen.“
Oliver Schweim, Fraktionsvorsitzender und Fachsprecher für Stadtplanung der GRÜNEN-Fraktion Wandsbek: „Wir möchten mit diesem Beschluss erreichen, dass zwischen Ringstraße und Nordlandweg die gewachsene Struktur erhalten bleibt. In der Nähe zum Volksdorfer Wald darf keine zu starke Verdichtung erfolgen. Es gibt hier tolle Beispiele für wirklich ökologische Hausgärten. Diese gilt es zu erhalten.“
Dadurch, dass nun mehr Wohneinheiten pro Grundstück gebaut werden können, sind auch die Grundstückspreise im Stadtteil stark angestiegen. Für Familien mit dem Wunsch nach einem Einfamilien- oder Doppelhaus ist es schwierig, Baugrundstücke für einen erschwinglichen Preis zu erwerben. Die rot-grüne Koalition möchte die zurzeit vorherrschende Praxis der Bebauung daher stoppen und das ursprüngliche Ziel des Bebauungsplans wieder herstellen.
Riebe und Schweim weiter: „Auch wenn dringend Wohnraum geschaffen werden muss, wollen wir als rot-grüne Koalition sicherstellen, dass Grundstücke nicht zum Spielball von Investoren werden. Es gilt die noch bestehenden Freiflächen zu schützen und größere Baukörper zu minimieren. Regenwasser muss gerade in der Nähe des Waldes weiterhin ungehindert versickern können – so bleibt Meiendorf ein naturnaher Stadtteil.“