Mit der Präsentation des Wandsbeker Mobilreportes am 24. Januar wird ein Schwerpunktthema aus dem WandsbekImpuls vertieft. In Zusammenarbeit mit einem Stadtforschungs- und einem Ver-kehrsplanungsinstitut hat die SPD-Fraktion in der Wandsbeker Bezirksversammlung die Wünsche und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aus öffentlichen Workshops ausgewertet und daraus Ideen für Lösungen von Verkehrsproblemen entwickelt.
Anja Quast, Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Wandsbeker Bezirksversammlung: „Wir freuen uns, dass es uns mit dem Papier gelungen ist, eine Klammer zwischen grundlegenden Zukunftsperspektiven der Mobilität und kleinteiligen Lösungsansätzen für die Probleme vor Ort zu schaffen.“
„Unser Mobilitätsreport ist sicher kein Verkehrskonzept für den Bezirk und auch kein Papier, das sich eins zu eins umsetzen lässt. Das war aber auch nie die Absicht. Vielmehr ging und geht es uns da-rum, Themen aufzuzeigen, die die Menschen bewegen und neue Lösungen anzudenken, Vorschläge zu machen und Denkanstöße zu geben“, ergänzt Lars Kocherscheid-Dahm, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
Der Bereich um den U-Bahnhof Farmsen ist durch unterschiedliche Nutzer und deren Ansprüche geprägt und ist ein wichtiger Mobilitätsknotenpunkt sowie ein Ort des täglichen Bedarfs, dieses Potenzial kann genutzt werden, um einen „Marktplatz der Zukunft“ entstehen zu lassen.
Indem der Radverkehr beidseitig auf die Fahrbahn geführt würde, könnte der Konfliktpunkt Radweg-Bushaltestelle umgangen werden. Die Bushaltestelle könnte auf der nordöstlichen Seite konzentriert und an die Stelle der Taxen- und Parkstände verlegt werden. Die neue Bushaltestelle könnte in Sägezahnaufstellung platzsparend gestaltet werden, und die Busse eine Bevorrechtigung an der Licht-signalanlage erhalten. Dadurch könnte die Busspur entfallen und es entsteht ausreichend Platz für einen „Mobility-Hub“, an dem ergänzende Mobilitätsangebote wie Carsharing, Fahrradabstellanlagen, StadtRAD, Taxenstände sowie Informationsdienstleistungen gebündelt werden, wie es z.B. mit dem. Konzept der Mobilitäts-Service-Punkte der Hochbahn schon an einigen Stellen umgesetzt wurde. Durch eine besondere Architektur sollte der Mobilitätsknotenpunkt entsprechend sichtbar gemacht werden, um die Alternativen zum privaten Pkw deutlich wahrnehmbar im öffentlichen Raum darzustellen.
Der Knotenpunkt Berner Straße/ Alter Zollweg in Rahlstedt ist nicht ausreichend leistungsfähig, vor allem für Linksabbieger aus dem Alten Zollweg kommt es hier zu Rückstausituationen. Um den Abbiegern ausreichend Zeit einräumen zu können, könnten mit der Hilfe eines Bypasses Fahrzeuge störungsfrei aus dem Alten Zollweg rechts in die Berner Straße einbiegen.
Um die Situation für linkseinbiegende Fahrzeuge ebenfalls zu optimieren, würde es sich anbieten, eine sog. „spanische Lösung“ umzusetzen. Dabei wird es dem linkseinbiegenden Fahrzeug ermöglicht, zunächst nur den ersten Konfliktstrom zu passieren und sich dann über einen weiteren Fahrstreifen in den Verkehr einzufädeln. Somit wird ein sichereres und zügigeres Abbiegen ermöglicht.
Die Walddörfer bieten reichlich Potenziale und Anknüpfungspunkte für ein vielseitiges Mobilitätsangebot abseits des eigenen PKW, das den Menschen vor Ort den Umstieg auf andere Verkehrsmittel erleichtert. Mit Car2go, dem StadtRAD oder Anrufsammeltaxis bzw. Rufbussen könnten wichtige Ergänzungen zum öffentlichen Personennahverkehr und vor allem zum PKW angeboten werden.
Die Lemsahler Landstraße und die Bergstedter Chaussee sind wichtige Verbindungen, um ins Zentrum von Hamburg zu gelangen und sind, da sie auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Umlandes genutzt werden, deutlich überlastet. Eine Steigerung der Attraktivität des ÖPNV kann durch Maßnahmen wie das neue P&R-Haus in Poppenbüttel, den barrierefreien Ausbau von Schnellbahnhaltestellen, verbesserte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an den Bahnhöfen oder den Ausbau von P&R-Plätzen, wie z.B. den in Ohlstedt erreicht werden und damit die Möglichkeit schaffen, dass die Pendlerströme auf den Straßen sich verringern.
Lars Kocherscheid-Dahm fasst zusammen: „Eine flächendeckende Radverkehrsplanung für den Bezirk Wandsbek zählt neben einer weiteren konsequenten Förderung des ÖPNV zu den wirkungs-vollen Ansätzen, lokale Verkehrsprobleme zu entschärfen und gleichzeitig strukturelle Handlungsbe-darfe anzugehen, wie z.B. zu starke Autoabhängigkeit, Verkehrssicherheitsmängel oder Verlust an Fortbewegungs- und damit Lebensqualität. Die Erarbeitung eines bezirklichen Radverkehrskonzeptes hat daher einen hohen Stellenwert in der Weiterentwicklung der Mobilität in Wandsbek.